Wie in der Raumfahrt: Parallel kommunizieren auf verschiedenen Kanälen

10 Jul

Praxisorientiertes Bachelorprojekt "micON" veranschaulicht interessante technische Lösungen an einem Prototypen

Pressemeldung der Firma Hochschule Bremen

Neben technischer Präzision auf höchstem Niveau ist eine effektive, klare und unmissverständliche Kommunikation entscheidend für erfolgreiche Raumfahrt-Missionen. Dabei kommen Mehrkanal-Lösungen mit verteilten Rollen und Zugriffsrechten zum Einsatz, bei denen nicht jeder alles hören muss. Vielmehr müssen die Teilnehmer entscheiden können, auf welchen Kanälen sie miteinander kommunizieren. So ist die Kommunikation zwischen der Internationalen Raumstation ISS und den Mission Control-Räumen auf der Erde, bei der sich parallel mit definierten Rolleninhabern über bestimmte Themen und Projekten ausgetauscht wird, ein sehr praxisnahes Anwendungsbeispiel. Diese Channel-basierte Kommunikation, bei der parallel auf mehreren Kanälen kommuniziert werden kann, ist über ein Telefon nicht möglich. Vielmehr werden dafür spezielle Voice Conferencing Systeme benötigt. Dieser technischen Herausforderung bei der parallelen Kommunikation auf verschiedenen Kanälen haben sich im Sommersemester 16 Studierende des Internationalen Studiengangs Medieninformatik und des Dualen Studiengangs Informatik an der Hochschule Bremen angenommen und im Rahmen ihres Bachelor-Projektes „micON“ interessante Lösungen entwickelt, die sie an einem Prototypen veranschaulichten.

„micON“ ist ein System für das parallele Audio-Conferencing über mehrere Kanäle oder Channels. Um sich von bereits etablierten Systemen abzugrenzen, bietet es verbesserten User Support und veranschaulicht gegenüber bereits bestehenden Lösungen alternative Technologie- sowie Interaktionsansätze. Der Arbeitsaufwand der Studierenden an dem Prototypen des neuartigen Multi Channel Voice Conference Systems belief sich auf insgesamt 900 Personen-Tage. Um sich bestmöglich auf das Projekt vorzubereiten, stand für das „micON“-Entwicklerteam der Besuch des German Space Operation Center in Oberpfaffenhofen bei München auf dem Programm, eines Einsatzortes von Voice Conferencing Systemen. Hier konnten die Medieninformatik-Studierenden sogar das dort eingesetzte System eingehend testen.

Durch den Einsatz moderner Webtechnologien wird das Multi Channel Voice Conferencing System plattformunabhängig. Als Benutzerschnittstelle bietet es einen Webclient, der über den Browser aufgerufen werden kann. Über diesen können die Channels zur Kommunikation ausgewählt werden. Zusätzlich bietet „micON“ eine Aufnahmefunktion, so dass die Kommunikation auf einem Channel im Nachhinein wieder abgespielt werden kann. Weiter wird ein Android-Client bereitgestellt, durch den „micON“ auf Smartphones übertragen werden kann. Die Sicherheit des Systems wird durch eine rollenbasierte Zugangskontrolle erhöht: Als Ergänzung zu der üblichen zentralen Anmeldung wurde ein Ansatz für die dezentrale Anmeldung – also für den Verbindungsaufbau zwischen den Clients ohne einen zentralen Server – entwickelt, um die Ausfallsicherheit zu steigern.

Neben der Verbesserung des User Support gängiger Systeme wurden neue Interaktionsansätze demonstriert: Dazu entstand unter anderem eine Studie zu dem Thema „sinnvoller Einsatz von Wearables – tragbaren Computern – in Konferenzsystemen“. Abgerundet wird das System „micON“ schließlich durch ein Konzept für die Veröffentlichung als Open Source Projekt.



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